So, das ist die Grundhaltung beim Feuerbohren
(für Rechtshänder, Linkshänder oder andere Mutanten können ihre Haltung dann selbständig anpassen.)

Linker Fuß steht auf dem Brett.
Linker Arm geht aussen am linken Bein vorbei.
Linke Brust liegt auf dem linken Oberschenkel.
Der linke Unterarm schmiegt sich an das Schienbein und wird so stabilisiert.
Der Druck auf die Spindel wird durch das Handstück senktrecht nach unten gegeben.
Der Bogen läuft in einer sägenden Bewegung parallel zum Boden und wird über die ganze Länge benutzt.

Das ist aber alles noch falscher Alarm!
Denn ich bohre hier erst vor, wir sind noch nicht fertig mit dem Schnitzen :)
Ich hab hier nur drei oder vier Züge mit dem Bogen gemacht, um zu schauen ob das alles gut in der Hand liegt...
Als ich gemerkt habe, ups, hab was vergessen...
Ja, das ist der spitze Teil der Spindel, welcher im Handstück gehalten wird... Der sollte eigentlich nicht sooo schnell anfangen dunkel zu werden...
...weshalb ich auch im Handstück ein wenig Schmiermittel in die Kerbe bringe.
(in diesem Fall ist es etwas Gänseblümchenblätter...
geht aber alles was die Reibung reduziert.)
Auf der eigentlichen Reibefläche hat sich nicht viel getan...
Aber nun ist ja alles getuned und geschmiert...
Also Ausgangsposition...
...und mal etwas Gas geben...
...und siehe da, es kokelt!
Geht doch :)

Frage:
Können wir nun endlich Feuer machen?
Antwort:
Nein, sind noch nicht fertig mit den Vorbereitungen!
Denn wie man hier schön sehen kann, fliegt der ganze verkohlte Teil unserer Bohrung einfach aus dem Loch raus und sammelt sich drumherum an.
Das muss geändert werden!
Deswegen "zeichne" ich hier mit dem Messer ein "Kuchenstück" an...
... und säge es aus.
Einmal mittig, bis fast zur Mitte unserer Bohrung runter gesägt...
(ja, man kann das natl. auch mit einem Messer rausschnitzen, wenn man keine Säge hat!)
...dann rechts wegsägen...
...und noch noch einmal links, dann hat man ein schönes "Kuchenstück" entfernt.
Die Ränder sind durch das Sägen rauh und uneben, also mit dem Messer etwas glattschnitzen und Kanten brechen.
Unten etwas mehr entfernen, so das der Keil der entfernt wurde nach unten hin etwas breiter ist als oben.
Noch ein wenig Feinarbeit und auch ein wenig auskratzen!
Dann wird das Brett diesesmal nicht einfach auf den Boden platziert, nein!
Wir legen etwas unter die Kerbe!
Ich hab hier einfach ein wenig von der abgeschälten Rinde genommen.
Damit fangen wir die Bohrbrösel auf.
Und wieder alles von vorne...
Einspannen der Spindel, Grundhaltung und ein paar vorsichtige "Sägeschübe"...
Tempo erhöhen!
Und keine Müdigkeit vorschützen!
Wenn es qualmt und ihr seid der Meinung:"Jetzt hab ichs geschafft!", dann gebt noch mal für 15 Sekunden richtig Stoff! Es wird qualmen und stinken, ihr werdet durch das gekokel kaum noch richtig Luft bekommen, aber beißt die Zähne zusammen und durchhalten!
Durch die Kerbe sammelt sich nun die Holzkohle, denn nichts anderes ist es was hier durch die Reibung produziert wurde, schön an einer Stelle.

Und in den ganzen Holzkohlekrümeln bildet sich, wenn ihr fleißig wart, dann auch die Glut.

Nein... hier habe ich noch keine Glut erzeugt!
Habe zu früh aufgehört, will schließlich noch meine Tipps und Tricks an die Frau/den Mann bringen! :)